Hallo Richard, bis jetzt klappt es ja systematisch noch nicht mit dem demokratischen Einvernehmen bei der Entwicklung der Regeln, Gesetze und Bestimmungen. Denn Menschen haben bisher systematisch noch nicht den Mut, „sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen“, wenn es um ihre eigenen Interessen geht. Gerade in der zentralen Frage danach, was uns jeweils als Einzelperson im Leben antreibt und welche Ziele für uns jeweils erstrebenswert sein können, ist das Denken von alten Regeln und Imperativen bestimmt, die letztlich noch aus dem Tierreich überlieferte Herrschaftstraditionen sind und die zum Beispiel alle dazu zwingen, sich noch immer überall in Rivalitäten gegen andere durchzusetzen, wo eine zielbewusste Zusammenarbeit längst für alle viel nützlicher wäre.
Wer zuerst die Regeln festlegen will, nach denen sich alle anderen Menschen zu richten hätten, bleibt unbewusst in den alten Herrschaftsstrukturen und Machtkämpfen befangen. Statt sich immer nur darüber zu streiten, was die anderen Menschen tun sollen und was ihnen zu verbieten wäre, ist es heute an der Zeit, endlich wirklich danach zu fragen, was wir als Menschen jeweils selber im Leben überhaupt erreichen wollen.
Erst wenn wir Menschen unsere eigenen Interessen hinreichend verstehen, um zu begreifen, dass wir uns gar nicht gegenseitig bekämpfen müssen, um immer wieder unsere eigentlichen, naturgegebenen Ziele zu erreichen, kann es vernünftige, demokratisch entwickelte Regeln geben.
Viele Grüße!